„Betet ohne Unterlass!“
Das ist doch gar nicht möglich, oder? Mit diesem Bibelwort (1. Thess. 5,17) habe ich bis heute meine Probleme. Was Paulus da fordert, immer und überall beten! Da frage ich mich: Hat Gott manchen Christen eine Art Gebets-Gen eingepflanzt, welches mir und anderen fehlt? Ja, Gebet, das ist die Hotline zum Himmel! Gebet, das ist schon super. Da komme ich mit dem Schöpfer des Universums ins Gespräch. Und der hört mir wirklich zu – er hat Zeit für mich. Gott will das Gespräch mit mir. Warum aber fällt es mir dennoch oft so schwer zu beten? Vielleicht liegt es ja nicht an Gott und am Gebet, sondern doch an meinen falschen Vorstellungen und Prägungen. Blockieren sie die ganz natürliche Hotline zum Himmel? Vielleicht muss ich umdenken...
Gebet: Ich brauche es!
Gebet, das ist ein Recht und keine Pflicht. Ich tue Gott ja keinen Gefallen damit, wenn ich mit ihm rede. Sicher freut er sich aufs Gespräch mit mir. Aber er ist kein Opa, der vereinsamt im Altersheim darauf wartet, dass ihn seine Kinder mal anrufen. Er ist auch kein Chef, dem ich Rechenschaft geben muss. Und er ist nicht mein irdischer Vater, den ich informieren müsste, was alles vorgefallen ist. Nicht er, sondern ich brauche das Gebet! Wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, mal einige Tage nicht mit Gott im Gespräch war, merke ich das. Dann fehlt was. Dann bin ich leichter genervt, schneller unzufrieden und gereizt. Ich werde getrieben, gehetzt, gelebt. Es stimmt einfach, was Jesus sagt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“ (Matthäus 4,4). Wir brauchen das Gespräch mit Gott.
Gebet: Mein Herz ist das Problem
Es liegt ja nicht am Kopf, am Verständnis, wenn es mit dem Beten nicht klappt. Jeder Christ weiß, dass Gebet wichtig ist. Einsicht fehlt nicht, das Herz ist das Problem. Es ist immer noch teilweise hart, kann kalt und stolz sein – auch Gott gegenüber. Ich, zum Beispiel, bin von Natur aus nicht gerade kommunikativ. Lieber denke ich mir meinen Teil. Als ich meine Frau Susi kennen lernte, hat sich das schlagartig verändert. Plötzlich wollte ich gerne Zeit mit ihr verbringen und viel reden. Der Grund: Sie hatte mein Herz erobert. Ging ich bis dahin nie spazieren, konnten die Wege nun nicht mehr lang genug sein. – Vielleicht kenne ich Gott noch nicht gut genug. Vielleicht hat seine Liebe nicht genug mein Herz erwärmt. Ich will ihn bitten, dass er mich neu anrührt, damit ich seine Liebe tiefer erfasse.
Gebet: Eine Frage der Motivation
Über Volksmusik und Briefmarken kannst du mit mir nicht reden. Über Sport und Autos schon, das interessiert mich. Vielleicht sollte ich mit Gott mehr über Dinge reden, die mich wirklich bewegen. Täglich die gleichen Gebetslisten runterzuleiern, ist nicht gerade prickelnd. Als jedoch meine Frau mit Tuberkulose im Krankenhaus lag, und wir nicht wussten, ob sie es schaffen würde... Da musste mich niemand zum Bitten und Flehen überreden. Wenn es mit dem Beten nicht so klappt: Vielleicht hast du ja einfach gerade kein Anliegen, das dir wirklich auf dem Herzen liegt. In solchen Momenten bete ich: „Herr, du musst mir die Augen und das Herz öffnen für die Not der Menschen.“
Gebet: Abgemacht ist abgemacht
Bei allem, was mir wichtig ist, mache ich fixe Termine und trage sie in meinem Kalender ein. So auch in Sachen Gebet. Ich treffe mich freitags mit einem Freund zum persönlichen Austausch und mittwochs mit Freunden zum Frühgebet. Auch wenn der Wecker immer viel zu früh klingelt und mir das Aufstehen nicht leicht fällt: Abgemacht ist abgemacht! Schließlich will ich kein Loser sein, sondern Vorbild. Hinterher bin ich ermutigt. Da gehe ich froh, mit voller Rückendeckung von Gott und frei von Sorgen in den Tag.Gebet:
Vielfältig und einzigartig
Gebet kann zu Routine werden, wenn man immer am selben Ort, in derselben Art und mit demselben Inhalt betet. Wenn ich so mit meiner Susi reden würde, wären wir heute nicht mehr zusammen. Da gibt es das freundliche: „Hallo Schatz!“ „Ich hab dich lieb!“ „Sehen wir uns später?“ „Könntest du an ... denken?“ Wir trinken Kaffee und tauschen uns aus: „Wie war dein Tag?“ „Was denkst du über...?“ Da gibt es kurze, lange, fröhliche, schwere, natürliche und geplante Gespräche. So vielfältig kann auch das Gespräch mit Gott sein. Anbetung drückt Freude und Begeisterung über seine Größe und Einzigartigkeit aus. Fürbitte beteiligt mich an seinem Wirken in der Welt. Meine Bitten bringen meine Bedürftigkeit vor ihm zum Ausdruck. Im Danken freue ich mich über das, was er mir Gutes tut. Das Bekenntnis bringt mein Versagen, meine Sünde vor ihn. In der Klage darf ich Zweifel und Frust bei ihm abladen.
Gebet: Reden und Hören
Es gibt Menschen, mit denen ich nicht gerne telefoniere, weil schon vorher klar ist, dass ein echtes Gespräch nicht zustande kommt. Sie wollen nur ihre Probleme abladen, sind aber nicht wirklich an mir und meiner Meinung interessiert. Vielleicht geht es Gott mit mir auch manchmal so? Wie oft schütte ich nur meinen Ballast bei Gott ab. Aber höre ich auf seine Antwort? Gebet ist schließlich keine Einbahnstraße. Es gilt, auf Gottes Stimme zu hören. Deshalb nehme ich mir monatlich einen Stillen Tag, an dem ich zur Ruhe komme und Gottes Stimme aus dem Geplärr aller anderen heraus hören kann.
Gebet: Es kostet Überwindung
Gebet ist nicht leicht und macht nicht immer Spaß. Denn meine menschliche Bequemlichkeit ist viel zu real. Die herzliche Gemeinschaft – auch mit Gott – entsteht nicht von alleine. Meine Frau Susi und ich; wir lieben uns und haben uns fest vorgenommen, eine gute Ehe zu führen. Trotzdem ist es einfacher, nebeneinander her zu leben und den Fernseher anzustellen, als miteinander zu sprechen. Beim Gebet ist das jedoch nicht nur meine Trägheit! Satan, der Todfeind Gottes, versucht alles, um uns am Gebet zu hindern. Morgens fällt es mir immer schwer, für die anstehende Arbeit zu beten. Als ich das einem Mitarbeiter erzählte, meinte er: „Daran siehst du, wie Satan deine Gebete fürchtet. Er setzt alles dran, dich davon abzuhalten!“ Diesen Sieg will ich Satan nicht überlassen. Deshalb versuche ich trotz aller Hindernisse, am Gebet dranzubleiben.
So übe ich ...
... das Gespräch mit Gott. Ich fange immer wieder neu an, trainiere und wachse dabei. Es ist zwar noch nicht wie bei Paulus, dass ich bete „ohne Unterlass“. Aber doch immer leichter, immer fröhlicher, immer ehrlicher und immer öfter.
Hans-Peter Sautter (Jugendarbeit in Österreich)
~*~
Gebet: Ich brauche es!
Gebet, das ist ein Recht und keine Pflicht. Ich tue Gott ja keinen Gefallen damit, wenn ich mit ihm rede. Sicher freut er sich aufs Gespräch mit mir. Aber er ist kein Opa, der vereinsamt im Altersheim darauf wartet, dass ihn seine Kinder mal anrufen. Er ist auch kein Chef, dem ich Rechenschaft geben muss. Und er ist nicht mein irdischer Vater, den ich informieren müsste, was alles vorgefallen ist. Nicht er, sondern ich brauche das Gebet! Wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, mal einige Tage nicht mit Gott im Gespräch war, merke ich das. Dann fehlt was. Dann bin ich leichter genervt, schneller unzufrieden und gereizt. Ich werde getrieben, gehetzt, gelebt. Es stimmt einfach, was Jesus sagt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“ (Matthäus 4,4). Wir brauchen das Gespräch mit Gott.
Gebet: Mein Herz ist das Problem
Es liegt ja nicht am Kopf, am Verständnis, wenn es mit dem Beten nicht klappt. Jeder Christ weiß, dass Gebet wichtig ist. Einsicht fehlt nicht, das Herz ist das Problem. Es ist immer noch teilweise hart, kann kalt und stolz sein – auch Gott gegenüber. Ich, zum Beispiel, bin von Natur aus nicht gerade kommunikativ. Lieber denke ich mir meinen Teil. Als ich meine Frau Susi kennen lernte, hat sich das schlagartig verändert. Plötzlich wollte ich gerne Zeit mit ihr verbringen und viel reden. Der Grund: Sie hatte mein Herz erobert. Ging ich bis dahin nie spazieren, konnten die Wege nun nicht mehr lang genug sein. – Vielleicht kenne ich Gott noch nicht gut genug. Vielleicht hat seine Liebe nicht genug mein Herz erwärmt. Ich will ihn bitten, dass er mich neu anrührt, damit ich seine Liebe tiefer erfasse.
Gebet: Eine Frage der Motivation
Über Volksmusik und Briefmarken kannst du mit mir nicht reden. Über Sport und Autos schon, das interessiert mich. Vielleicht sollte ich mit Gott mehr über Dinge reden, die mich wirklich bewegen. Täglich die gleichen Gebetslisten runterzuleiern, ist nicht gerade prickelnd. Als jedoch meine Frau mit Tuberkulose im Krankenhaus lag, und wir nicht wussten, ob sie es schaffen würde... Da musste mich niemand zum Bitten und Flehen überreden. Wenn es mit dem Beten nicht so klappt: Vielleicht hast du ja einfach gerade kein Anliegen, das dir wirklich auf dem Herzen liegt. In solchen Momenten bete ich: „Herr, du musst mir die Augen und das Herz öffnen für die Not der Menschen.“
Gebet: Abgemacht ist abgemacht
Bei allem, was mir wichtig ist, mache ich fixe Termine und trage sie in meinem Kalender ein. So auch in Sachen Gebet. Ich treffe mich freitags mit einem Freund zum persönlichen Austausch und mittwochs mit Freunden zum Frühgebet. Auch wenn der Wecker immer viel zu früh klingelt und mir das Aufstehen nicht leicht fällt: Abgemacht ist abgemacht! Schließlich will ich kein Loser sein, sondern Vorbild. Hinterher bin ich ermutigt. Da gehe ich froh, mit voller Rückendeckung von Gott und frei von Sorgen in den Tag.Gebet:
Vielfältig und einzigartig
Gebet kann zu Routine werden, wenn man immer am selben Ort, in derselben Art und mit demselben Inhalt betet. Wenn ich so mit meiner Susi reden würde, wären wir heute nicht mehr zusammen. Da gibt es das freundliche: „Hallo Schatz!“ „Ich hab dich lieb!“ „Sehen wir uns später?“ „Könntest du an ... denken?“ Wir trinken Kaffee und tauschen uns aus: „Wie war dein Tag?“ „Was denkst du über...?“ Da gibt es kurze, lange, fröhliche, schwere, natürliche und geplante Gespräche. So vielfältig kann auch das Gespräch mit Gott sein. Anbetung drückt Freude und Begeisterung über seine Größe und Einzigartigkeit aus. Fürbitte beteiligt mich an seinem Wirken in der Welt. Meine Bitten bringen meine Bedürftigkeit vor ihm zum Ausdruck. Im Danken freue ich mich über das, was er mir Gutes tut. Das Bekenntnis bringt mein Versagen, meine Sünde vor ihn. In der Klage darf ich Zweifel und Frust bei ihm abladen.
Gebet: Reden und Hören
Es gibt Menschen, mit denen ich nicht gerne telefoniere, weil schon vorher klar ist, dass ein echtes Gespräch nicht zustande kommt. Sie wollen nur ihre Probleme abladen, sind aber nicht wirklich an mir und meiner Meinung interessiert. Vielleicht geht es Gott mit mir auch manchmal so? Wie oft schütte ich nur meinen Ballast bei Gott ab. Aber höre ich auf seine Antwort? Gebet ist schließlich keine Einbahnstraße. Es gilt, auf Gottes Stimme zu hören. Deshalb nehme ich mir monatlich einen Stillen Tag, an dem ich zur Ruhe komme und Gottes Stimme aus dem Geplärr aller anderen heraus hören kann.
Gebet: Es kostet Überwindung
Gebet ist nicht leicht und macht nicht immer Spaß. Denn meine menschliche Bequemlichkeit ist viel zu real. Die herzliche Gemeinschaft – auch mit Gott – entsteht nicht von alleine. Meine Frau Susi und ich; wir lieben uns und haben uns fest vorgenommen, eine gute Ehe zu führen. Trotzdem ist es einfacher, nebeneinander her zu leben und den Fernseher anzustellen, als miteinander zu sprechen. Beim Gebet ist das jedoch nicht nur meine Trägheit! Satan, der Todfeind Gottes, versucht alles, um uns am Gebet zu hindern. Morgens fällt es mir immer schwer, für die anstehende Arbeit zu beten. Als ich das einem Mitarbeiter erzählte, meinte er: „Daran siehst du, wie Satan deine Gebete fürchtet. Er setzt alles dran, dich davon abzuhalten!“ Diesen Sieg will ich Satan nicht überlassen. Deshalb versuche ich trotz aller Hindernisse, am Gebet dranzubleiben.
So übe ich ...
... das Gespräch mit Gott. Ich fange immer wieder neu an, trainiere und wachse dabei. Es ist zwar noch nicht wie bei Paulus, dass ich bete „ohne Unterlass“. Aber doch immer leichter, immer fröhlicher, immer ehrlicher und immer öfter.
Hans-Peter Sautter (Jugendarbeit in Österreich)
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robinhood - 14. Sep, 20:02