Wenn der Koran vom „jüngsten Tag“ spricht

Die Moslems zitieren zwar „Allah, den Allbarmherzigen“, doch wenn es um das geht, was nach dem „Jüngsten Tag“ (auch Letzter Tag genannt) geschieht, ist Allah nicht nur gegenüber Nichtmoslems, sondern auch gegenüber Moslems, die nicht seinen Willen erfüllt haben, ein rachsüchtiger Gott.

Allahs Rache ist in keiner Weise mit der so genannten Rache des alttestamentlichen Gottes oder mit der Lehre des Neuen Testamentes zu vergleichen, denn der Koran kennt das Wort Gnade im biblischen Sinn nicht.

Dagegen heißt es bereits am Anfang der Menschheit in 1. Moses 6,8, dass „Noah Gnade vor dem HErrn fand“. Diese Gnade zieht sich durch die ganze Bibel, was auch im Allerheiligsten des Tempels zum Ausdruck kam, denn die Bundeslade heißt korrekt „Gnadenstuhl“ Gottes. Im Alten Testament und im Judentum spricht man vom „HaJom HaHu“, dem „Tag des HErrn“, an dem der Messias auf dem Ölberg erscheint (Sacharja 14,4) und damit den Jüngsten Tag einleitet.

„An diesem Tag werden alle Übermütigen und alle, die gesetzlos handeln, wie Stoppeln eines abgeernteten Feldes verbrennen“ (Maleachi 3,19). Daran ändert auch Jesu Kreuzestod nichts, denn auch Jesus warnt seine Jünger vor einem übermütigen Glaubensleben, das zwar Zeichen und Wunder vollbringen kann, wenn dahinter aber nicht eine totale Nachfolge steht, sie als „Täter der Gesetzlosigkeit“ verworfen werden (Matthäus 7,21-23).

Die Berufung auf die Gnade, wie sie uns im Alten Testament (hebr.: chessed) und im Neuen Testament (charis) angeboten wird, heißt nicht, dass wir alles tun dürfen, wozu wir Lust haben, in der Ansicht, dass Gott uns am Jüngsten Tag sowieso alles vergibt. Nein, die Gnade schenkt uns das Wollen, und wenn wir es ernst meinen, das Vollbringen, so zu leben, wie Gott es von uns erwartet, damit wir am Jüngsten Tag bestehen können. Und diesen Gnadenfond, so leben zu wollen und leben zu können, damit sie den „Letzten Tag“ gut überstehen, räumt Allah seinen Gläubigen nicht ein.

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