Montag, 16. Oktober 2006

Friedensnobelpreis für Bankier der Armen

Oslo/Dhaka - Der Wirtschaftsfachmann Mohammed Junus aus Bangladesch und eine von ihm gegründete Bank für die Ärmsten des Landes erhalten den diesjährigen Friedensnobelpreis. Mit dieser überraschenden Entscheidung setzte das Nobelkomitee in Oslo am Freitag ein Signal dafür, dass «die Armutsbekämpfung zu den wichtigsten Aufgaben für die Menschheit gehört».
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In der Begründung hieß es weiter, das Projekt von Junus stehe für die «erfolgreichen Bemühungen zur Erzeugung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten». Der 66-Jährige organisiert mit der Bank seit mehr als dreißig Jahren vor allem Kleinstkredite für arme Menschen in dem südasiatischen Land.

Die Entscheidung des Nobelkomitees stieß weltweit auf Zustimmung. Junus kündigte in der Hauptstadt Dhaka an, er werde seinen Kreuzzug gegen die Armut mit Hilfe des Preisgeldes von umgerechnet 1,1 Millionen Euro fortführen. «Der Preis wird mir dabei helfen.»

Das Nobelkomitee erklärte in Oslo, dass es «dauerhaften Frieden nicht geben kann, solange große Bevölkerungsgruppen keine Wege aus der Armut finden». Kleinstkredite seien solch ein Weg. «Junus hat sich als Führungsgestalt erwiesen, die Visionen in praktische Handlungen zum Vorteil von Millionen Menschen umsetzen konnte.» Allein in Bangladesch hätten zwei Millionen Menschen von den Kleinstkrediten profitiert, die ohne Sicherheit und überwiegend an Frauen vergeben werden.

Die von Junus und seiner Bank entwickelte Idee von «Mikrokrediten» sei überall von Institutionen übernommen worden und habe «den Weg um die ganze Welt» gefunden, sagte der norwegische Komiteechef Ole Danbolt Mjøs. Mit der Entscheidung für Junus habe man die Erweiterung des Friedensbegriffes auf Bereiche wie Umweltschutz, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit bei der Nobelpreisvergabe fortgesetzt. Das Komitee hatte den berühmtesten Preis der Welt unter anderem 2004 an die Umweltschützerin Wangari Maathai und im Jahr zuvor an die iranische Menschenrechtlerin Schirin Ebadi vergeben.

Junus selbst sagte wenige Minuten nach Bekanntgabe der Entscheidungen: «Ich kann es einfach nicht glauben. Ich bin so dankbar. Das ist eine fantastische Nachricht nicht nur für mich, sondern für alle Menschen überall auf der Welt, die Kleinstkredite bekommen haben. Der Nobelpreis ist doch der ultimative Preis.»

UN-Generalsekretär Kofi Annan beglückwünschte Junus, der mit seiner Bank eine «kraftvolle Waffe» entwickelt habe, «die der Welt hilft, die Entwicklungsziele des Millenniums zu erreichen». Als «gute und bemerkenswerte Entscheidung» begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Vergabe des Preises. Damit werde auch deutlich, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Frieden und Entwicklung gebe. Bundespräsident Horst Köhler betonte in einem Schreiben an Junus, ohne nachhaltige Erfolge bei der Armutsbekämpfung könne es auf der Welt keinen Frieden geben. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso meinte, diese Form der Hilfe für die Armen sei herausragend und vorbildlich.

Der Friedensnobelpreis wird am 10. Dezember überreicht. Als Favoriten galten in diesem Jahr vor allem der finnische Ex-Präsident Martti Ahtisaari und die Menschenrechtlerin Rebyia Kadeer, die für das Volk der Uiguren in China eintritt. Letzter deutscher Preisträger bisher war 1971 der damalige Bundeskanzler Willy Brandt, der wegen seiner Ostpolitik geehrt wurde.
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Porträt: Mohammed Junus - bescheidener «Dorf-Bankier»

Neu Delhi/Dhaka - Als bescheidener «Bankier der Armen» aus Bangladesch hat sich Mohammed Junus weltweit einen Namen gemacht. Zu seinen Bewunderern gehören - neben etlichen Menschen in seiner verarmten Heimat, denen Junus ein menschenwürdiges Leben ermöglicht - Prominente wie Bill und Hillary Clinton.

Seit Jahren wurde Junus als möglicher Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises gehandelt, nun erhält er völlig überraschend den Friedensnobelpreis.
Das ambitionierte Ziel des 66-jährigen: die Armut auf der Welt zu besiegen. «Eines Tages», sagte Junus vor einiger Zeit, «werden unsere Enkel in Museen gehen, um zu sehen, was Armut war.»

Sein Rezept ist so einfach wie bestechend: Der Ex-Professor und seine Grameen-Bank - die «Dorf-Bank» wird ebenfalls mit dem Preis geehrt - verleihen Kleinkredite an Bedürftige, fast alle davon sind Frauen. Sicherheiten verlangt die Bank nicht. Die Zinsen sind viel niedriger als die der Wucherer, an die die Armen sich zuvor wenden mussten, reguläre Bankkredite bekamen sie ohne Sicherheiten keine. «Armut überdeckt die Menschen mit einer dicken Kruste und lässt die Armen dumm und initiativlos erscheinen», sagte Junus. «Wenn man ihnen aber Kredit gibt, dann erwachen sie langsam zum Leben.»

Statt als «Guter Bankier» in seiner Heimat hätte Junus auch eine typischere Karriere einschlagen und ein erfolgreicher Geschäftsmann werden können.
1940 wurde Junus in Chittagong, dem Handelzentrum Bangladeschs, als Sohn eines Goldschmiedes geboren. Der Vater ermöglichte dem Sohn eine gute Ausbildung. Die Mutter aber war es, die ihn besonders beeinflusste. «Mutter half jedem Armen, der an unsere Tür klopfte», sagte Junus. Er bekam ein Fulbright-Stipendium in den USA, nach Abschluss des Studiums wurde er mit nur 33 Jahren Wirtschaftsprofessor an der Universität von Chittagong.

Doch vor der immer schlimmeren Armut in seiner gerade unabhängig gewordenen Heimat konnte Junus nicht die Augen verschließen.
«Während Menschen auf den Straßen vor Hunger starben, lehrte ich elegante Wirtschaftstheorien», sagte Junus in einem Interview vor einigen Jahren. «Ich begann, mich für die Arroganz zu hassen, vorzugeben, ich hätte Antworten. Wir Universitätsprofessoren waren alle so intelligent, aber wir wussten absolut nichts über die Armut um uns herum.» Junus beschloss: Die Armen sollten seine Lehrer sein.

Mitte der 70er Jahre reiste Junus mit Studenten mehrfach in ein verarmtes Dorf, wo Wucherzinsen privater Kredithaie den Aufstieg der Armen verhinderten. «Ihre Armut war kein persönliches Problem wegen Faulheit oder Mangel an Intelligenz, sondern ein strukturelles: Mangel an Kapital. Das existierende System stellte sicher, dass die Armen keinen Pfennig sparen und nicht in die Verbesserung ihres Lebens investieren konnten», sagte Junus. Die Idee seiner Bank mit ihren Kleinkrediten zu fairen Konditionen war geboren.

Für sein Konzept wurde Junus zunächst ausgelacht.
Bankiers hielten die Armen für nicht kreditwürdig. Junus hielt dem entgegen: «Wie könnt ihr wissen, ob die Armen nicht kreditwürdig sind, wenn ihr es nie ausprobiert habt? Vielleicht sind es die Banken, die der Menschen nicht würdig sind?» 1983 bekam seine «Dorf-Bank» die Lizenz. Bis Mitte vergangenen Jahres hatte die Grameen-Bank mehr als vier Milliarden Euro an die Armen verliehen. Die Spötter sind längst verstummt: 99 Prozent der Kredite werden zurückgezahlt.

In mehr als 60 Entwicklungsländern hat Junus\' Konzept inzwischen Nachahmer gefunden.
«Ich lade jeden ein, meine Idee zu klauen», sagte der Ex-Professor im vergangenen Jahr in einem ARD-Hörfunkinterview. «Es ist eine tolle Idee, jeder sollte das tun. Ich beschwere mich nur, dass sich nicht noch viel mehr Leute dieser Idee annehmen und sie umsetzen.»

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Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mit einer Fläche von etwa 144 000 Quadratkilometern ist der südasiatische Staat etwa doppelt so groß wie Bayern. Seine über 147 Millionen Einwohner sind zu mehr als 80 Prozent Muslime.

Rund 16 Prozent gehören dem hinduistischen Glauben an. Bangladesch erlangte 1971 nach einem blutigen Bürgerkrieg die Unabhängigkeit von Pakistan. Hauptstadt ist Dhaka mit rund zehn Millionen Einwohnern.

Das Land liegt östlich von Indien, im Süden öffnet es sich am Mündungsdelta der Flüsse Ganges und Brahmaputra zum Golf von Bengalen. Der größte Teil des Staatsgebietes ragt nur wenige Meter über den Meeresspiegel. Daher wird es regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht. Zuletzt standen im Jahr 2004 nach starken Monsun-Regenfällen etwa zwei Drittel des Landes unter Wasser, fast die Hälfte aller Bangladescher wurde obdachlos. Fünf Jahre zuvor hatte eine verheerende Dürreperiode den Menschen zu schaffen gemacht.

Zwei Drittel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, vor allem im Reisanbau. Auch die Textilindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Noch immer ist Kinderarbeit weit verbreitet.

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Der Friedensnobelpreis wurde in den vergangenen zehn Jahre vergeben an:

2006:
Wirtschaftsfachmann Mohammed Junus aus Bangladesch und seine Bank für ihre Armutsbekämpfung.

2005:
Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und ihr Direktor Mohammed el Baradei für ihren Einsatz gegen die Verbreitung von Atomwaffen.

2004: Wangari Maathai (Kenia), die sich für eine «nachhaltige Umweltentwicklung sowie Demokratie und Frieden» engagiert.

2003:
Schirin Ebadi (Iran) für ihren Einsatz für Kinder- und Frauenrechte sowie für politische Dissidenten.

2002:
Jimmy Carter (USA) für seinen jahrzehntelangen Beitrag zu friedlichen Konfliktlösungen, Demokratie und Menschenrechten.

2001:
Vereinte Nationen (UN) und ihr Generalsekretär Kofi Annan (Ghana), die sich für eine friedlichere und besser organisierte Welt stark machen.

2000: Kim Dae Jung (Südkorea) für seinen Einsatz als oppositioneller Menschenrechtler und als Staatsmann für ein friedliches Verhältnis zu Nordkorea.

1999: Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans Frontières), die humanitäre Pionierarbeit leisten.

1998:
John Hume und David Trimble (Großbritannien) wegen ihres Einsatzes für eine friedliche Lösung des Nordirland-Konflikts.

1997:
Jody Williams (USA) und ihre Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen, die einen Beitrag zum weltweiten Verbot von Tretminen geleistet hat.

1996: Carlos Belo (Ost-Timor) und José Ramos-Horta (Indonesien), die sich für eine friedliche Lösung des Konflikts in Ost-Timor einsetzten.

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Reisegeschichten der Bibel

Neuaufbruch nach dem Zusammenbruch - Paulus

Reisen ist Prestige-Sache. Von der Wahl des Reiseziels über die gebuchte Klasse bis hin zum Design der Koffer - alles gibt Auskunft über den gesellschaftlichen Status eines Reisenden. Schnell lässt sich unterwegs daran ablesen, ob man es mit einem reisenden VIP oder mit einem Otto-Normaltouristen zu tun hat.

Saul (54), den man seit längerer Zeit auch den kleinen Paulus nennt, ist viel unterwegs. Als Mitarbeiter des Außendienstes einer neuen religiösen Gruppierung, die man im syrischen Antiochia als „Christen“ bezeichnet, bereist er das Gebiet der Türkei und Griechenlands. Sein Ziel ist, Jesus als den Retter der Welt bekannt zu machen und Anhänger für die neue Glaubensgemeinschaft zu gewinnen. Gern schreibt er auch Briefe, die man dort lesen soll, wo er aufgetreten ist oder demnächst hinzureisen gedenkt.

Allerdings ist Paulus mehr Denker als Redner. Und in modischer Hinsicht bevorzugt er die Kleidung vom Vorjahr. Außerdem steht ihm nur ein sehr bescheidener Werbeetat zur Verfügung, weil sich meist nur die Bezieher kleinerer Einkommen angesprochen fühlen und Beiträge leisten. So kann er die Massenmedien nicht nutzen, wie öffentliche Ausrufer, Stiftung von Werbesäulen, Veranstaltung von Sportturnieren. Nicht einmal eine Schwarze Kasse besitzt er, sodass er sogar mühsam eine Reise unternehmen muss, um Spenden für die in eine soziale Schieflage geratenen Mitchristen in Jerusalem zu sammeln.

Früher war das alles anders. Da reiste Paulus prestigeträchtig hoch zu Ross und mit Gefolge. Damals war er allerdings unterwegs, um die Anhänger der neuen Lehre zu verfolgen, statt sie zu unterstützen. Auf einer Reise nach Damaskus kam es dann zur entscheidenden Wende seines Lebens. Durch eine unerwartete Begebenheit auf dem Wege wurde Paulus zum ersten Weltreisenden der Jesus-Bewegung.

Das Fantastische an der Einstellung des Paulus ist, dass er den Prestigeverlust durch seine Lebenswende nicht bedauert, sondern begrüßt, dass er auch auf seine oftmals ernüchternden Reiseerfahrungen zu Lande und auf hoher See stolz ist, als hätte er nicht dauernd Prügel bezogen, sondern lauter Siege errungen. Die Abenteuer, Gefährdungen, Demütigungen, Missverständnisse und Ablehnungen, die er unterwegs erlebt, sind für ihn nichts gegen das große Glück, das ihm durch seine Begegnung mit Jesus widerfahren ist. (Apostelgeschichte 9,1-31)


Saulus verfolgte die Jünger und Jüngerinnen des Herrn weiterhin voller Wut und mit schweren Drohungen. Er ging zum Obersten Priester und ließ sich Briefe an die jüdischen Gemeinden in Damaskus geben. Darin wurde ihm die Vollmacht erteilt, auch dort nach Anhängern der neuen Lehre zu suchen und sie gegebenenfalls - Männer wie Frauen - festzunehmen und nach Jerusalem zu schaffen.
Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?"

"Wer bist du, Herr?", fragte Saulus.
Die Stimme sagte: "Ich bin Jesus, den du verfolgst! Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst."
Den Männern, die Saulus begleiteten, verschlug es die Sprache. Sie hörten zwar die Stimme, aber sie sahen niemand. Saulus stand von der Erde auf und öffnete die Augen – aber er konnte nichts mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus.

Drei Tage lang war er blind und aß nichts und trank nichts.
In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Dem erschien der Herr und sagte: "Hananias!"
"Ja, Herr", antwortete er.
Der Herr sagte: "Steh auf, geh in die Gerade Straße in das Haus von Judas und frag nach Saulus aus Tarsus. Er ist dort und betet. In einer Vision hat er gesehen, wie ein Mann namens Hananias zu ihm kommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sehen kann."
Hananias antwortete: "Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann in Jerusalem deiner Gemeinde angetan hat. Und jetzt ist er hier und hat von den führenden Priestern die Vollmacht, alle zu verhaften, die sich zu deinem Namen bekennen."

Aber der Herr sagte: "Geh nur hin! Gerade ihn habe ich als mein Werkzeug ausgesucht. Er wird meinen Namen den nichtjüdischen Völkern und ihren Herrschern bekannt machen und auch dem Volk Israel. Und ich will ihm zeigen, wie viel nun er für das Bekenntnis zu meinem Namen leiden muss."

Da ging Hananias in jenes Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: "Bruder Saul, der Herr hat mich geschickt – Jesus, der dir unterwegs erschienen ist. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden."
Im selben Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen. Dann aß er etwas und kam wieder zu Kräften.

Saulus war erst ein paar Tage bei den Jüngern und Jüngerinnen in Damaskus, da ging er auch schon in die Synagogen und verkündete dort Jesus als den Sohn Gottes. Alle, die ihn hörten, waren außer sich und sagten: "Ist das nicht der, der in Jerusalem alle verfolgt hat, die sich zu Jesus bekannt haben? Er ist doch eigens hergekommen, um auch hier die Anhänger dieses Menschen festzunehmen und den führenden Priestern auszuliefern!"

Aber Saulus trat nur umso entschiedener auf und brachte die Juden in Damaskus völlig aus der Fassung, indem er aus den Heiligen Schriften nachwies, dass Jesus der versprochene Retter ist.

Nach einiger Zeit beschlossen die Juden, Saulus zu töten; aber er erfuhr davon. Um ihn in die Hand zu bekommen und beseitigen zu können, stellten sie sogar bei Tag und Nacht Wachen an die Stadttore. Da ließen ihn seine Jünger eines Nachts in einem Korb die Stadtmauer hinunter und verhalfen ihm so zur Flucht.

Saulus kam nach Jerusalem und wollte sich dort den Jüngern und Jüngerinnen anschließen. Aber sie hatten noch immer Angst vor ihm; sie konnten es nicht glauben, dass er wirklich einer der Ihren geworden war. Da nahm Barnabas die Sache in die Hand und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus den Herrn gesehen und der Herr zu ihm gesprochen hatte. Er schilderte ihnen auch, wie mutig Saulus dann in Damaskus im Namen von Jesus aufgetreten und für diesen Namen eingetreten war. Von da an ging Saulus bei den Aposteln in Jerusalem aus und ein. Mit ihnen zusammen trat er offen und mutig für Jesus und seinen Namen ein.

Vor allem sprach und diskutierte Saulus mit den Griechisch sprechenden Juden. Die aber wollten ihn umbringen. Als seine Glaubensbrüder das erfuhren, brachten sie ihn in die Hafenstadt Cäsarea hinab, damit er von dort nach Tarsus fahren konnte.
Die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien erlebte nun eine friedliche Zeit. Sie festigte sich und machte Fortschritte in einem gottgefälligen Leben. Der Heilige Geist stand ihr bei und ließ die Zahl der Glaubenden ständig zunehmen.



Bibelstelle Apostelgeschichte 9,1ff lesen (GNB)

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