W e t z l a r - Der Streit um das bessere Betriebssystem wird von manchen mit geradezu religiösem Eifer geführt. Mac-Anhänger und PC-Nutzer pflegen seit Erfindung der beiden Rechnersysteme in den 80er Jahren einen lebhaften Streit. In den 90ern kam dann aus Finnland eine Alternative hinzu, die nach ihrem Erfinder Linus Torvald benannt wurde:
Linux. Nun haben christliche Programmierer
Linux-Systeme speziell für Christen entwickelt.
Welches Betriebssystem würde Jesus benutzen? Diese Frage, angelehnt an den von amerikanischen Christen häufig verwendeten Slogan
"What would Jesus do?", kann nun klar beantwortet werden.
Das christliche Linux natürlich.
Das "Freely Project" (www.thefreelyproject.org) bemüht sich schon seit längerem darum,
den Christen Linux zu bringen.
Die Initiatoren wollen erreichen, dass in Kirchen und christlichen Organisationen das kostenlose Betriebssystem und mehr so genannte "Open-Source-Software" benutzt wird, die ebenfalls frei erhältlich ist. Und zwar
"aus ethischen und philosophischen Gründen", wie sie sagen. Denn Kirchen haben meistens nicht viel Geld zur Verfügung, und das wenige, das sie haben, sollten sie nach biblischem Auftrag weise verwalten. Das bedeutet:
sie sollen keins der teuren Betriebssysteme verwenden, und trotzdem in den vollen Genuss der PC-Arbeit kommen. Gemäß dem Bibelwort:
"Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen." (Johannes 10,10)
Linux hat sich vom experimentellen Programmierer-Spaß zu einer seriösen Alternative für Windows und MacOS entwickelt. Viele große Firmen und Behörden sind mittlerweile auf das von zahlreichen Freiwilligen entwickelte Betriebssystem umgestiegen, dessen Symbol der Pinguin ist: Hewlett-Packard, IBM, Intel oder Sony etwa.
Sogar die bekannte Suchmaschine Google läuft auf einem Linux-Server. Zudem gibt es
alle wichtigen Programme aus der PC-Welt mittlerweile auch für Linux.
Seit kurzem gibt es nun zwei Linux-Varianten speziell für Christen: "Ichthux" und "Christian Ubuntu". Der Name
"Ichthux" leitet sich vom griechischen Wort für
Fisch ab, dem
Symbol der Urchristen. Ein Blogger, der vom "Christen-Linux" hörte, machte gleich einen noch besseren Vorschlag für den Namen: "
Ich hätte es ja JesOS getauft."
Beide christlichen Systeme basieren auf
Ubuntu, einer sehr populären Linux-Variante.
Auf beiden ist ein spezielles Programm für das Bibelstudium vorinstalliert. Und wie gewohnt sind alle gängigen Office-, Internet- und Multimedia-Anwendungen ebenfalls vorhanden. Beide Betriebssysteme können
kostenlos heruntergeladen werden, und beide können als "Live-CD" von CD gestartet werden.
Ichthux, das mit dem KDE-Desktop ausgestattet ist, beinhaltet das ebenfalls kostenlose Bibel-Programm
"BibleTime". Der
Instant-Messaging-Client "Kopete" wurde um christliche Smileys und Symbole erweitert.
Bibeln auf Englisch, Spanisch, Französisch und Hebräisch gehören selbstverständlich mit dazu. Die Frage, warum Christen Linux benutzten sollten, beantworten die Entwickler von Ichthux ebenfalls mit einem Bibel-Zitat:
"Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch." (Matthäus 10,8).
"Christian Ubuntu" nutzt den Gnome-Desktop. Es umfasst die Software "GnomeSword", die mehrere Bibelausgaben, Kommentare und Wörterbücher enthält. Außerdem ist eine
Filter-Software namens "DansGuardian" enthalten, die
illegale oder
gefährliche Netz-Inhalte gar nicht erst auf den Rechner lassen - gerade für religiöse Eltern wichtig.
Wurden die himmlischen Betriebssysteme vielleicht als Kampfansage an einen teuflischen Vorgänger namens "Devil-Linux" konstruiert? Wohl kaum, denn das "Teufelslinux" ist lediglich ein sehr auf Sicherheit getrimmtes Betriebssystem. Vor drei Jahren wurde es "von Admins für Admins" programmiert. Getreu dem Motto "Weniger ist manchmal mehr" verzichtet es gänzlich auf grafische Oberflächen wie den KDE-Desktop oder Gnome.
Pastor und Linux-Guru Don Parris aus North-Carolina hat eine ganze Abhandlung darüber geschrieben,
warum Christen Linux benutzen sollten. Vor allem will er Nicht-Technik-Freaks die
Angst nehmen und sagt, Linux sei mittlerweile ebenso einfach zu installieren und zu bedienen wie das altbekannte Windows. Und auch er hat ein Bibelwort parat, das begründen soll, warum Christen Linux nutzen sollten:
"Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist: nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12,2)
www.ichthux.com
www.christianubuntu.comwww.thefreelyproject.org
www.devil-linux.org
(Quelle: erfahrungsreich.de)